Spätestens mit der Zweitbatterie und ein paar Elektrogeräten sollte die Elektronik deines Van anständig abgesichert sein. Die volle Kontrolle darüber, welche Verbraucher gerade aktiv sind, erreichst du dann auch noch mit einem zentralen Schaltpanel. Hier erfährst du, wie du so eins baust.
Die Panel-Front
Die Front des Panels sollte aus einem nicht-brennbaren Material sein, sodass das Risiko für einen Brand minimiert wird. Ich habe dafür Aluminium gewählt, da ich die gebürstete Optik schön finde.
Im Baumarkt gibt es Alublech in diversen Größen zu kaufen, doch auch auf Amazon finden sich diverse Angebote zum kleinen Preis. Wähle die Größe deines Blechs je nachdem, wie groß dein Panel werden soll. Im Optimalfall kannst du das Blech ohne weiteren Zuschnitt direkt verwenden.
Sicherungskasten
Bevor du dich an die Elektronik machst, solltest du den Artikel Elektro-Grundlagen lesen. Wähle danach einen Sicherungskasten, der für die Anzahl deiner Verbraucher passt, denn es gibt sie in verschiedenen Größen. Natürlich sollte das Panel noch etwas Luft nach oben bieten, aber mit der Anzahl der Verbraucher wird das Panel auch immer größer.
Schalter
Schalter ist nicht gleich Schalter. Es gibt sie zum einen in unzählige Formen und Farben, doch das ist das Unwichtigste, auf das du achten solltest. Viel wichtiger ist deren Spezifikation – also die zugelassene Spannung und Stromstärke.
In einem Auto wird Gleichstrom (DC – Direct Current) bei 12V (im Kfz) oder 24V (im Lkw) verwendet, im Gegensatz zu „Landstrom“, wo in Europa 230V Wechselstrom (AC – Alternating Current) verwendet wird. Obwohl du einen Schalter für Wechselstrom auch an Gleichstrom betreiben kannst, solltest du dies nicht tun. Diese sind nämlich von der Bauform leicht anders und können bei der Verwendung mit Gleichstrom Lichtbögen beim Schalten erzeugen, was zu Bränden führen kann.
Achte also darauf, dass deine Schalter explizit für 12 oder 24V ausgelegt sind. Das steht meistens schon im Produkttitel, sollte aber auch im Datenblatt auftauchen und findet sich spätestens auf dem Schalter selbst.
Außerdem spielt die zugelassene Stromstärke (A – Ampere) eine entscheidende Rolle für die angeschlossenen Verbraucher. Achte also außerdem darauf, dass deine Verbraucher nicht die zugelassene Stromstärke deiner Schalter überschreiten.
Diese klassischen runden Schalter zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich sehr leicht verbauen lassen, da lediglich ein passendes Loch von 20mm gebohrt werden muss und dass sie nicht weit hervorstehen und man sie nicht aus Versehen betätigt. Die Zulassung über 20A sollte auch für die meisten Verbraucher genügen – kontrolliere dies aber!
Um diese zu verbauen, kannst du zB. so einen Stufenbohrer verwenden.
Kabelanschluss
Irgendwo müssen die Kabel deiner Verbraucher angeschlossen werden. Hierfür kann eine lange Lüsterklemme verwendet werden, die du auf die passende Anzahl Verbraucher (x2 wegen plus und minus) plus die Verbindung zur Batterie und Masse kürzt, oder wie hier einfach zwei verwendest.
Um den Minuspol aller deiner Verbraucher zuverlässig auf Masse – also auf die Fahrzeugkarosserie – zu legen, kannst du bequemerweise eine Nullleiterklemme verwenden. Diese wird manchmal auch Verteilerblock oder Sammelschiene genannt und hat eine leicht andere Bauform.
Ich habe hier eine einfache Sammelschiene aus dem Baumarkt verwendet, würde aber eher zu einer isolierten Nullleiterklemme mit Schraubverbindungen raten, das macht den Einbau leichter, da du nicht alle Kabel löten musst.
Zusammenbau
Positioniere die Elemente deines neuen Sicherungspanels probeweise auf der Aluplatte, um die für dich passende Anordnung herauszufinden. Bohre danach die Löcher für die Schalter.
Hast du die Schalter fest eingesteckt, drehe das Panel um und klebe den Sicherungskasten, die Lüsterklemme und die Nullleiterklemme zB. mit einer Heißklebepistole oder Pattex auf. Es bietet sich an, die Klemmen am unteren Rand quer anzubringen, da dann die Kabel der Verbraucher und der Zweitbatterie gerade nach unten hängen können und nicht abgeknickt werden.
Länge dann Verbindungskabel passend ab und versehe sie wo nötig mit Kabelschuhen.
Auf dem Bild kannst du sehen, dass die Anschlüsse der Lüsterklemme abwechselnd für Plus und Minus vorgesehen sind. So kannst du bequem zweiadrige Kabel anschließen. Der mittlere Platz ist hierbei für die Verbindung zur Batterie gedacht, weshalb hier das Plus-Kabel direkt an den Sicherungskasten geht.
Einbauort
Jetzt musst du dir Gedanken machen, wo du dein Panel anbringen möchtest. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Gute Erreichbarkeit: Du willst dich nicht verrenken müssen, um das Licht einzuschalten. Fliegt außerdem mal eine Sicherung, willst du nicht dein gesamtes Gepäck ausräumen müssen.
- Nähe zur Batterie und den Verbrauchern: Je näher desto besser, weil du weniger Kabel verlegen musst und somit der Raum für Fehler, Kurzschlüsse und Leitungsverluste kleiner wird.
Aus diesen Anforderungen ergibt sich meist schon ein relativ konkreter Ort. Oftmals sitzt die Zweitbatterie zB. unter dem Fahrersitz, also bietet es sich an, dein Schaltpanel irgendwo hinter den Vordersitzen zu positionieren.
Bei mir habe ich es in die Seitenverkleidung hinter dem Fahrersitz eingelassen. Hierzu habe ich ein Loch in die mit Filz verkleidete Wand gesägt und das Panel mit Einschlagmuttern befestigt.
Von vorne fertig eingebaut sieht das Ganze dann so aus: