Das Smartphone oder den Laptop laden, die Kühlbox betreiben und nachts nicht im Dunkeln sitzen. Das könnte man alles über den Zigarettenanzünder tun, aber eine richtige Elektroanlage macht viel mehr Spaß … und ist sicherer.
Grundlagen
Bevor du anfängst, mit Strom und Kabeln zu hantieren, sollst du dir klar sein, dass dieses Thema nicht ungefährlich ist. Offene, spannungsführende Kabel können Funken erzeugen, die in der Nähe des falschen Materials Brände auslösen können. Es ist zwar keine Raketenwisschenschaft, aber du solltest trotzdem Vorsicht walten lassen!
Das Bordnetz deines Vans läuft mit 12V. (Es sei denn, du hast einen LKW, dann läuft es mit 24V.) Und das ist gut, denn 12V sind für den Menschen bei Kontakt ungefährlich, weshalb du dich ruhig selbst an deine Verkabelung machen kannst.
Aber sei trotzdem vorsichtig, denn wie vorher schon erwähnt, können auch 12V Funken erzeugen und leicht brennbare Materialien entflammen!
Kabel
Zum Verlegen von Kabeln in deinem Van ist es erstmal wichtig zu wissen, welche Kabel du überhaupt brauchst.
Du solltest Kupferkabel mit Litze verwenden. Litze bedeutet, dass der leitende Kern des Kabels aus vielen verdrehten Kupferdrähten besteht. Dadurch wird das Kabel weniger anfällig für Brüche, wie es bei Kabeln mit nur einem massiven Kupferkern der Fall ist.
Kabelquerschnitt
Je nachdem, wie viel Strom über das Kabel geht, musst du dessen Dicke wählen. Als sichere Faustregel gilt:
Pro 5 Ampere bei 12 V sollte der Kabelquerschnitt 1mm² betragen.
Im Zweifel ist hier mehr besser und auf Nummer Sicher nimmst du keine Kabel, die dünner sind als 2,5mm. Hast du es mit sehr großen Spannungen zu tun, oder möchtest du es einfach genau berechnen, dann findest du hier einen Querschnittsrechner.
Werkzeug
Du musst Kabel zuschneiden, abisolieren und mit passenden Enden zum Anschließen der Geräte versehen. Dafür brauchst du einen Seitenschneider, eine Abisolierzange und eine Crimpzange samt Kabelschuhen.
Sicherungen
Jeden deiner Verbraucher solltest du mit einer separaten Sicherung versehen, die im Falle eines Kurzschlusses auslöst, statt deinen Van abzubrennen. Im Kfz-Bereich kommen Stechsicherungen zum Einsatz, die es in verschiedenen Stärken gibt. Du musst die Stärke wählen, die etwas höher als die maximale Stromaufnahme deines Verbrauchers liegt. Diese findest du auf dem Gerät selbst, oder auf seinem Netzteil.
Hiervon solltest du einen kleinen Vorrat immer dabei haben, sodass du im Falle eines Falles direkt eine neue parat hast. Die große Menge kannst du dir vielleicht mit einer Freundin teilen 😉
- 150 Standard Autosicherungen: 2A / 3A / 5A / 7.5A / 10A / 15A / 20A / 25A / 30A / 35A / 40A
Sicherungskasten
Es gibt zwar auch Sicherungsträger für einzelne Kabel, aber professioneller und sicherer ist ein eigener Sicherungskasten, wo alle deine Verbraucher zusammenlaufen und zentral abgesichert werden. Platziere den Sicherungskasten möglichst nahe an der Batterie, um die Kabellängen zu minimieren.
Diese Kästen haben die Funktion, dass eine LED eine kaputte Sicherung anzeigen, das erspart die Fehlersuche. Überlege dir, wie viele Verbraucher du hast, die abgesichert werden wollen. Das könnten zB. sein: Wasserpumpe, Beleuchtung, Steckdosen, Kühlbox, Router, Musik … Du siehst, da kommt schnell einiges zusammen und wenn du erstmal auf den Geschmack gekommen bist, fallen dir sicherlich auch noch mehr Ideen für neue Verbraucher ein. Also wähle die Größe deines Sicherungskastens weise, ungenutzte Steckplätze tun niemandem weh 😉
Steckdosen
Manche Geräte laufen selbst schon mit 12V, da muss gar nichts mehr umgewandelt werden. Für diese brauchst du normale 12V Steckdosen, wie beim Zigarettenanzünder. Viele Geräte heutzutage werden über USB aufgeladen. Hierfür erst auf 230V und dann auf 5V zu wandeln, wäre Unsinn. Dafür gibt es auch extra Steckdosen, welche die Wandlung von 12V zu 5V übernehmen und direkt einen oder mehrere USB-Anschlüsse bieten. Hier ist allerdings von den billigen abzuraten, denn diese liefern nicht genug Strom, um deine Geräte schnell zu laden. Oftmals werden sie auch übermäßig heiß und sind deshalb gefährlich.
Solche Steckdose gibt es in sehr vielen verschiedenen Variationen. Als Einzeldose, Doppeldose, USB mit 12V kombiniert, mit Spannungsanzeige, mit (meist lästiger, weil immer aktiver) Beleuchtung, rechteckig, länglich, rund … am besten stöberst du selber durch das Angebot und vergleicht, was für dich am besten passt. Hier nur ein Beispiel, um dich auf den richtigen Pfad zu bringen.
Spannungswandler 230V
Auf den Betrieb deiner 230V Geräte muss du im Van nicht verzichten. Mit Spannungswandlern kannst du die 12V deines Bordnetzes auf 230V wandeln. Diese können je nach Leistungsfähigkeit allerdings hohe Stromstärken benötigen und müssen extra stark abgesichert sein oder sogar direkt an die Batterie angeschlossen werden.
Es gibt sie in verschiedenen Größen, die eine unterschiedliche Leistung erzeugen können. Für dein Notebook und das ein oder andere kleine Gerät reicht eine kleine Variante mit ca. 300W. Möchtest du größere Sachen betreiben, wie Küchengeräte, elektrisches Werkzeug, etc. solltest du zu einem größeren greifen.
Solarzelle und Laderegler
Dieses Thema ist umfangreicher und hat deshalb einen eigenen Artikel.