Martins Van (@kitesurf.desire) ist ein Nissan NV200, der ihm für mehrere Monate vollzeit als Zuhause gedient hat.
Die Solarzelle auf dem Dach darf natürlich nicht fehlen, damit in der Zeit unterwegs Handy, Notebook etc. aufgeladen werden können. Die Dachbox bietet extra Raum für Sachen, die innen keinen Platz finden. Um keine Schwachstelle in der Karosserie zu erzeugen und den Dachaufbau restlos wieder entfernen zu können, wurde die Verkabelung geschickt durch die Türdichtung nach innen gelegt.
Da der Van zwei Schiebetüren hat, kann er sehr flexibel genutzt werden. Martin hat sich für eine Küchen- und Stauraumzeile auf der Beifahrerseite entschieden, die er aus Multiplexplatten mit weißer Melamin-Beschichtung gebaut hat.
Praktisch ist auch der Tisch, der sich einhaken lässt und Platz für ein gemütliches Frühstück im Bett oder das Notebook zum Arbeiten bietet.
Unter der Arbeitsfläche findet sich Platz für die Wasserkanister, Mülleimer und die Garderobe. Vor der Schiebetür auf der Beifahrerseite kann die Arbeitsplatte hochgeklappt werden und ermöglicht Zugriff auf die Top-Loader-Kühlbox.
Unter dem Bett hinter dem Fahrersitz sitzt die Zweitbatterie, der Laderegler sowie der Rest der Elektronik.
Martins Van ist ein Volkswagen T4, Baujahr 2000, mit einem 2,5l Dieselmotor, der 102 PS liefert.
Sofort fällt der große Schwerlastträger auf dem Dach ins Auge, der neben der Solarplatte auch vier große Arbeitsleuchten beherbergt. Über eine Leiter auf einer der Hecktüren kann der restliche Platz als Dachterasse benutzt werden, um zum Beispiel auf Festivals und am Strand stets einen tollen Weitblick zu haben.
Ansonsten ist der Van als Stealth-Camper der originalen Transporter-Optik in grauweiß treu geblieben.
Innenraum
Dagegen besticht der Innenraum durch seine großen Holzflächen, deren Maserung dank einer Öl-Lasur sehr schön rötlich zur Geltung kommt und ein bisschen den Flair eines Bootes versprüht. Passend, ist der Van doch hauptsächlich am Meer zuhause.
Ein ausziehbares Bett
Das 1,80m lange Bett ist längs auf der Fahrerseite verbaut und lässt sich von 70 auf 120cm ausziehen und bietet somit Platz für zwei Personen. Dank des Abstands zu den Hecktüren, können sich jedoch auch Personen bis 1,90m ganz ausstrecken und ihre Füße hängen lassen. Reist man alleine, kann problemlos das Fahrrad mit im Bus schlafen. Hochklappen lässt sich das Bett asymmetrisch, sodass der Platz im Bettkasten gut nutzbar wird. Ist das Bett ausgezogen, können schmale Sachen einfach durch das Lattenrost gegriffen werden. Als Liegefläche dienen zwei dünne Schaumstoffmatratzen – nichts für extreme Weichschläfer.
Kochen im Grünen
Vor dem Bett und hinter den drei vorderen Sitzplätzen befindet sich quer die Küche. Sie besteht aus einer kleinen Spüle und einem mit einer Klappe abgedeckten, zweiflammigen Gaskocher, der bei geöffneter Schiebetür seitlich herausgefahren werden kann, um draußen im Stehen zu kochen. Clever, so kommt weniger Feuchtigkeit nach innen.
Unter der Küche befindet sich allerhand Stauraum für die Wasserkanister, den Mülleimer, Strand- bzw. Dachterassenstühle, einen Subwoofer, sowie – ganz wichtig – ein aufgerollter kleiner Teppich für etwaige Festival-Acker.
Ein Sekretär als Schrank
An der Beifahrerseite zwischen Schiebetür und Hecktüren steht ein Schrank. Anders als die meisten Schränke in Campervans, hat dieser lediglich eine große Tür, die sich mit ausziehbaren Stützen als Tisch nutzen lässt. An diesem Sekretär lässt sich zum Beispiel wunderbar arbeiten, essen, zeichnen oder Karten spielen.
Elektronik
Die bereits angesprochene Solaranlage liefert 100 Watt bei 36 Volt und läd eine 100Ah Zweitbatterie unter dem Fahrersitz. Mit dieser werden die Tauchpumpe für das Frischwasser, die Steckdosen und der Subwoofer versorgt. Damit braucht er auch am Ende des Festivals keine Starthilfe. Ein LED-Streifen sorgt hinter der Holzblende des Längsholms für angenehm indirektes Licht.
Abgesichert sind alle Verbraucher über einen kleinen Sicherungskasten. Dieser verbirgt sich in der Seitenverkleidung hinter einer Schalttafel, über die sich alles auf Knopfdruck ein- und ausschalten lässt. Ebenfalls hinter der Verkleidung laufen die Kabel runter zum Solarladeregler.
Für das Kabel von der Solarzelle zum Regler wurde kein Loch in die Karosserie gebohrt, um keine Schwachstelle für Rost zu erzeugen. Ferner läuft das Kabel an einem Fuß des Dachträgers vorbei, durch die Türdichtung der Fahrertür, direkt hinter die Seitenverkleidung zum Regler.